Urinfunktionsdiagnostik

Die Harnschau wurde schon im alten Ägypten erwähnt. Über die Antike bis über das Mittelalter hinaus war es das wichtigste diagnostische Mittel der damaligen Zeit.
Die alten Harndiagnostiker in der Zeit der Antike hatten keine andere Möglichkeit als den Urin nach Farbe, Trübung, Viskosität, Geruch und auch Geschmack zu beurteilen. Diese einfachen Kriterien haben auch heute noch als „Harnschau“ ihre Relevanz (bis auf den Geschmack).

Auch in der heutigen Zeit liefert die Urinfunktionsdiagnostik aus naturheilkundlicher Sicht einen guten Überblick über die Stoffwechselprozesse im Körper.
Sie bringen mir Ihren Morgenurin in einem Urinbecher in meine Praxis mit.
Nachdem ich ihren Urin in mehreren Reagenzgläsern mit verschiedenen Chemikalien versetzt  und erhitzt habe, entstehen bestimmte Farbveränderungen, Trübungen und Ausfällungen, Wolken- oder Bläschenbildung. Dies lässt eine Beurteilung der Nierendurchlässigkeit, Darm/Lymphe, Leber/Galle, Pankreasfunktion und über Stauungszustände auch das Herz und die Blutviskosität in vielen Fällen zu.
Bei der Urindiagnose ist der Urin der Spiegel des inneren Stoffwechsels und der innere Stoffwechsel ist der Ausdruck der Harmonie der Funktionen der einzelnen Organe.
Das ist ein Credo der Naturheilkunde, von der evidenzbasierten Medizin oft vernachlässigt.

Diese Methode stammt ursprünglich aus der Schulmedizin. Dort wurde sie aber zugunsten der verfeinerten laborchemischen Verfahren aufgegeben und findet sich heute primär in der Naturheilkunde. Sie leistet mir aus meiner Sicht aber hervorragende Dienste in der orientierenden Diagnostik, erstes Screening.